Keine Schulden mehr zu haben oder generell niemandem etwas zu schulden ist das non plus ultra. Das wird einem warscheinlich erst bewusst, wenn es genau anderes herum ist. Also wenn man aktuell Schulden hat.
Ach wär es nicht toll, jetzt schuldenfrei zu sein? Wenn ich jetzt keine Schulden mehr hätte, dann…
Diese verschiedenen Satzgefüge kann ich endlos weiter führen. Der ein oder andere wird mich jetzt verstehen können.
Der Status Quo muss klar sein
Nicht selten werde ich in Mails und über meine Facebook Communitiy gefragt, was am sinnvollsten ist um die Schulden effektiv anzugehen.
Diese Frage kann ich natürlich unmöglich pauschal beantworten. Jeder ist anders und hat andere Voraussetzungen.
Keiner verdient auf den Cent genau gleich und kein Mensch macht haargenau das Gleiche wie sein Nachbar. Naja mal Hand aufs Herz, DAS wär ja auch ziemlich bescheuert und langweilig.
Nur eine Sache eint uns alle: Alle haben gewisse feste Ausgaben und auch Einnahmen. Und genau diese müssen bekannt sein. Fixe Kosten und Haushaltsgeld müssen bekannt sein, ebenso wie die Sparrate. Für ganz informierte spielt auch das Nettovermögen eine nicht unwesentliche Rolle.
Anhand eines persönlichen Beispiels erkläre ich dir nun, wie du effektiv vorgehen kannst um deine Schulden weg zu boxen.
Keine Schulden mehr zu haben beginnt bei den Kosten
Meine Fixkosten kann ich bis zu einem gewissen Stand reduzieren. Irgendwann ist damit also Schluss. Es macht ja auch wenig Sinn nur noch trockendes Brot mit Frischkäse zu essen.
Die Einnahmen sind in der Regel begrenzt auf eine Quelle. Ein Arbeitgeber zahlt das Gehalt. So war es auch bei mir.
Im Laufe der Zeit habe ich angefangen mich online zu positionieren. In erster Linie habe ich genau diesen Blog hier veröffentlicht. Aus meiner Feder sind dazu auch einige Bücher gekommen und diverse digitale Infoprodukte.
Logischerweise fällt der eine oder andere Euro dabei ab. Jetzt bitte nicht falsch verstehen. Ich bin jetzt kein Blogger, der in Bali am Strand rumliegt und schreibt, während ich mir einen Bacardi Cola reinfahre. Nein, nicht wirklich.
Doch zurück zum einen einen oder anderen Euro.
Geld aus dem Nebenberuf – Was mache ich damit?
Ich verdiene mir etwas dazu. Ja, genau. Doch was mache ich damit denn? Spare ich das für eine Play Station oder einen Urlaub? Packe ich das mit in mein Haushaltsgeld und verkonsumiere es?
Ohne das zu werten, wäre es warscheinlich bei den meisten so, dass sie das „neue“ dazugewonnene Einkommen in den Haushalt schleusen und damit leben. Das Leben besser machen.
Und nun stell dir mal vor, das sind keine 30€ und auch keine 200€ sondern 1000€ monatlich nebenbei einfach mal so mehr „Gehalt“…
Das wär toll oder?
In Wahrheit ist es egal. Ja, du hast richtig gelesen. Es ist egal.
Geld aus dem Nebenberuf aufteilen
Es spielt erstmal überhaupt gar keine Rolle wieviel Geld so neben bei reinkommt. Wichtig ist ganz einfach nur, dass das nebenbei verdiente Geld direkt in ein System eingeschleust wird und aufgeteilt.
Der obligatorische eine Euro bleibt nicht der eine Euro. Du verdienst ja auch nicht Brutto das Gleiche wie Netto. Klingt logisch, ist auch so.
Grundsätzlich fällt eine Steuer an und diverse Kosten genauso. Bei einem online Business muss zumindest die Webseite gezahlt werden oder auch diverse Software. Das ist im Übrigen auch die einfachste Form um sich ein paar Euronen nebenbei zu verdienen.
Die Steuern bei einem online Business sind nicht wirklich bekannt, können aber recht gur geschätzt und/oder überschlagen werden. Ich liege hier bei ca. 24% bereinigt. Da sind Betriebskosten etc. rausgerechnet.
Das gilt aber nur für meine Person. Bei Menschen, die 2cm von mir entfernt stehen, kann das schon ganz anders aussehen.
Wie sieht die Aufteilung aus?
Ich bilde seit Urzeiten die geschäftlichen Finanzen mit dem Profit First System* in ganz leicht abgewandelter Form ab. Abgewandelt deswegen, weil es ein Konto mehr ist.
Insgesamt sind 6 Konten maßgeblich beteiligt und gleichermaßen wichtig.
- Geldeingangkonto
- Ausgaben
- Inhabergehalt
- Steuer
- Gewinn
- Schuldentilgung
Das letzte Konto ist genau das, worauf ich so viel wie möglich bekommen möchte. Irgendwie logisch, oder..?
Jedes Konto bzw. jeder Zweck bekommt eine zugewiesene Prozentzahl. Damit hat jeder Euro, der reinkommt eine Aufgabe. Kein Geld versickert mehr.
Die Schulden werden getilgt
Ich gehe nun von einem Verdienst von 1000€ aus. Um es dir anschaulich darzustellen, rechne ich dir ein kleines Beispiel aus.
- 100% Geldeingang -> 1000€
- 11% Ausgaben -> 110€
- 24% Steuer -> 240€
- 50% Inhabergehalt -> 500€
- 15% Gewinn -> 150€
Der Gewinn ist die neue Größe der Verteilung. Ist ja auch klar, da das andere Geld „weg“ verplant ist. Pro Quartal wird nun eine gesamte Abrechnung gemacht.
Der Sinn ist erstens Rücklagen zu schaffen und zweitens die Schulden anzugehen.!!
- 100% Gewinn -> 150€ * 3 Monate -> 450€
- 50% Rücklagen -> 225€ (verbleiben auf dem Konto als Reserve)
- 50% Gewinnausschüttung -> 225€
Die Gewinnausschüttung ist nun das Maß aller Dinge. Jetzt geht es los. Die Ausschüttung ist im Prinzip deine Dividende am eigenen Unternehmen. Klingt toll, oder?
Prinzipiell ist diese Ausschüttung im Profit First System dazu gedacht, dich zu belohnen. Da wir hier über Schulden reden, macht es (für mich) keinen Sinn das Geld einfach zu verblasen. Ich stecke es in die Schulden, und zwar zu 95%. Mit dem Rest kaufe ich was Schönenes.
- 100% Gewinnausschüttung -> 225€
- 5% Inhabergehalt -> 11,25€
- 95% Schuldentilgung -> 213,75€
Den Betrag der Schuldentilgung verfrachte ich nun auf das 6. Konto und tätige damit eine Sondertilgung. Möchte ich damit meinen Immobilienkredit sondertilgen, sammle ich 4 Quartale das Geld und mache dann eine geballte Überweisung.
Ich brauche kein Gehalt!
Wenn du die vorangegangene Rechnung nun betrachtest und dir denkst, dass du gar kein Gehalt brauchst.. umso besser!
Da können die 50% Inhabergehalt raus und auch die 5% von der Ausschüttung. Somit wäre der zusätzliche Schuldenabbau maximiert auf 975€ pro Quartal (1000€ * 65% = 650€ / 2 = 325€ * 3 = 975€).
Der Beitrag ist zu verwirrend? Klicke hier für die Excel Datei 🙂
Keine Schulden mehr dank richtiger Planung!
Wenn du jetzt denkst, dass dir das zu kompliziert ist, bist du auf dem Holzweg. Natürlich musst du anfangs bei der Planung etwas Hirnschmalz einbringen und deine Prozente festlegen.
Doch letztlich bist du für alle Zeiten gut aufgestellt. Dabei ist es egal, ob du 300€ nebenbei verdienst oder 1500€ oder vielleicht sogar die Haupteinnahmequelle aus dem Nebenerwerb machst.
Unterschätze niemals die Planung. Denn diese erleichtert die zukünftige Organisation um ein Vielfaches. Denk bitte an den Fall, dass du vielleicht 5000€ in einem Jahr durch online Produkte verdient hast.
Das Finanzamt bittet dich nun, davon 1500€ abzugeben. Der eine oder andere bekommt nun dicke Backen. „Da hab ich gar nicht dran gedacht“… Du hingegen kannst etwas lächeln und zahlst es einfach.
Vorsorge ist besser als Nachsorge.!!