Betriebliche Altersvorsorge ist ein Baustein, welcher grundsätzlich Sinn macht. Viele Unternehmen bieten diese Möglichkeit mittlerweile an.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Ich muss mich um nichts kümmern und zahle von meinem Brutto in die Gesellschaft, meinen Vertrag, ein.
Soviel zur Theorie.
Betriebliche Altersvorsorge – Wo geht die Kohle hin?
Hast du das mal nachgerechnet? Jedes Jahr bekommst du von der Versicherungsgesellschaft einen total hübschen Brief mit dem aktuellen Kontostand.
Das ist jetzt nicht besonderes. Steht ja alles markante drin. Alle Informationen brühwarm serviert. Jup.
Jetzt kommt das aber. Die Differenz der eingezahlten Beträge und des aktuellen Standes sind phänomenal weit auseinander.
Warum kontrolliere ich das?
Da ich seit geraumer Zeit damit beschäftigt bin pro Tag ein Dokument aus meinen Ordnern einzuscannen, kam ich im Versicherungsordner zwangsläufig auch auf die betriebliche Altersvorsorge.
Mit fiel dann wirklich auf, was da so alles drin steht. Wenn du jetzt denkst, dass man das doch lesen soll, hast du recht. Doch machst du das? Ich nicht wirklich.
Brief kommt. Aufmachen. Lochen. Wegheften.
Die betriebliche Altersvorsorge trifft auf den Schuldenkobold
Nachdem ich die Jahresmitteilung eingescannt habe, habe ich mir alle Beträge herausgeschrieben. Die Jahreskontostände im Prinzip.
Natürlich möchte ich das jetzt nicht so kompliziert angehen und eine extrem detailreiche Auswertung vornehmen.
Mich interessiert nur, wo mein Geld hingeht. Fertig. Mister Excel hilft mir da wirklich extrem.
Das Geld wird von der Versicherung investiert in 2 globale Fonds. Beim Abschluss dieser Variante habe ich damals die Bezeichung „extrem chancenorientiert“ abgeschlossen.
Was das hieß, habe ich bis dato nicht verstanden. Weder, dass es volatil ist, noch wie die Kostenstruktur dieser Dinger ist.
ich möchte das auch gar nicht wirklich verteufeln oder anders werten. Mittlerweile ist es mir nicht mehr besonders wichtig, da ich die vermögenswirksamen Leistungen nur reinfließen lasse.
Das Geld wird mir quasi geschenkt. Eigenes Geld meinerseits fließt da nicht mehr rein. Wird es auch nicht mehr. Warum das so ist, zeige ich dir jetzt.
Die Abrechnung ergibt über 30%
Ich rede hier nicht von Plus…
Um mir ein genaues Bild von allem zu machen, habe ich alle Jahre im Excel abgebildet und die Differenz zu den Einzahlungen ausgrechnet. Das war jetzt kein Hexenwerk, trotzdem hat es mich erschrocken.
Die betriebliche Altersvorsorge wurde 2011 von mir abgeschlossen und hat in 9 Jahren insgesamt 30,52% Minus gemacht.
In den 9 Jahren wurden 3364,56€ eingezahlt und laut der letzten Renteninformation ist ein aktueller Stand von 2337,77€ im Vertrag vorhanden.
Für mich ein Witz. Vor 2020 gab es keine wirkliche Krise und auch sonst keine großen extremen Talfahrten. Etwas Volatilität ist ja logisch. Aber so?
Bei Verträgen fallen ja auch Kosten an. Kann ich auch alles verstehen. Aber so viele?
Oppertunitätskosten im Visier
Ich kann mir natürlich alles schön rechnen und ganz toll aufhübschen. Was wäre, wenn ich das ganze Geld in einen ETF investiert hätte? Oder in Einzelaktien? Einzelaktien mit Sparplänen? In Gold?
Für mich unrelevant. Hochrechnungen sind mir egal, weil sie so gut wie nie was aussagen.
Trotzem frage ich mich ernsthaft, wie ich früher einmal daran gedacht habe, einen nicht unwesentlichen Teil meines eigenen Geldes in diese Versicherung zu schießen.!?
Durch Zufall habe ich mir diese ganzen Jahreszahlen angesehen und dann entschlossen kurzerhand nachzurechnen. Es hat mich wieder einmal bestätigt in meinem gesamten Denken.
Investiere nur in etwas, was du verstehst. Sei dein eigener Geschäftsführer und lass dich nicht beraten von anderen…